Wer war St. Hubertus
Nach der Legende wurde unser Schutzpatron St. Hubertus 656 oder 658 als ältester Sohn des Herzogs Bertrand von Toulouse geboren. Als junger Mann kam er an den Hof Theiderichs III. von Burgund und wurde von diesem zum Pfalzgrafen erhoben. Da der Fürst ihm wohlgesonnen war, gelangte er bald in die höchsten Stellungen des Reiches. Hubertus ehelichte die schöne Floribana von Löwen, die jedoch nach kurzem Eheglück nach der Geburt ihres ersten Kindes Floribertus starb. Von unsäglichem Schmerz über den so frühen Tod seiner Gemahlin geplagt, stürzte sich Hubertus in allerlei weltliche Vergnügungen. Besonders der Jagdleidenschaft war er erlegen und ließ fast keine größere Jagdgesellschaft aus.
Doch sollte sich sein Leben um 180 Grad drehen, als er bei einem seiner Jagdausflüge in den Ardennen einem kapitalen Hirsch nachstellte. Als er den Hirsch nach langer Pirsch endlich stellte, war er sehr verwundert, als dieser ohne Regung vor ihm stehen blieb. Schon wollte Hubertus zum Bogenschuß ansetzten, da erblickte er plötzlich zwischen den Geweihstangen des Hirsches ein leuchtendes Kreuz. Gleichzeitig vernahm er eine geheimnisvolle Stimme, die ihn ermahnte, neben den weltlichen Vergnügungen das ewige Leben nicht zu vergessen.
Die Begebenheit mit dem Hirsch bewirkte bei Hubertus, daß er sein Leben von nun an ganz Gott weihte. Er verzichtete auf all seine Ämter, entsagte vollständig allem weltlichen Reichtum und verschenkte sein Vermögen an die Armen. Er zog sich in die Einsamkeit der Ardennen zurück und lebte dort eine zeitlang als Einsiedler, bis er sich zum damaligen Bischof von Maastricht, dem heiligen Lambertus, begab und von diesem zum Priester ausgebildet und auch geweiht wurde. Nachdem St. Lambertus ermordet worden war, wurde St. Hubertus sein Nachfolger als Bischof von Maastricht. In diesem Amt leistete Hubertus in seinem ehemaligen Jagdgebiet, den Ardennen, eine großartige Missionsarbeit. Im Jahre 721 verlegte er den Bischofssitz von Maastricht nach dem heutigen Lüttich.
Im Jahre 727 holte Gott den rastlosen Missionar viel zu früh zu sich. Noch heute wird seine Grabstätte, die Abtei St. Hubert, von vielen Pilgern besucht. Durch die legendenhafte Erzählung der Begegnung von Hubertus mit dem Hirsch ist dieser heute noch der Schutzpatron der Jäger, die an seinem Festtag, dem 3. November, die Jagd eröffnen. So nannten sich auch viele Schützenbruderschaften nach dem Bischof von Lüttich.